Wer hoppelt denn da?

Pauli gehört seit mehr als 25 Jahren zu den beliebtesten Bilderbuchfiguren. In den zahlreichen Geschichten geht es um Familie, Gemeinschaft und den Alltag aus Kinderperspektive. Wir haben uns mit der Autorin Brigitte Weninger und der Illustratorin Eve Tharlet zusammengesetzt und über unser Lieblingskaninchen gesprochen.

Brigitte, woher kam die Idee zu Pauli?

Brigitte: Für den allerersten Pauli-Band gab es ein reales Vorbild: In meiner Kindergarten-Gruppe war ein süßer, pfiffiger Junge mit ziemlich feurigem Temperament. Da ich selbst kein braves Kind war und solche Lausekinder immer besonders mochte, habe ich über ihn geschrieben.

Wieso ein Kaninchen?

Brigitte: Tiergeschichten haben den großen Vorteil, dass sie international verständlich sind. Jede:r weiß, dass ein Kaninchen einen ganz anderen Charakter hat als ein Bär oder Elefant. Und Kaninchen sind flink und lustig und haben große Familien – wie Pauli!

Mit Pauli lernt man, dass Großzügigkeit, Wohlwollen und Einfallsreichtum im Leben willkommen sind.

Eve Tharlet

Eve, du kreierst die stimmungsvollen Bilder rund um Paulis Welt. Woher holst du dir dafür Inspiration?

Eve: Pauli wurde geboren, als ich meinen damals dreijährigen Sohn beobachtete. Sobald mein Sohn aufwachte, zog er einen kleinen Rucksack an und klemmte sich seinen Bären unter den Arm. So entstanden die Kapuzen mit den Ohren von Pauli und seinem Stoffkaninchen Nickel. 

Ich studierte die Verhaltensweisen meines kleinen Jungen in den zahlreichen Situationen des Tages und in seinen verschiedenen Emotionen. Ein lebendes Modell zu Hause, das war toll!

Und hast du eine Lieblingsfigur?

Eve: Ich fühle mich mit allen Figuren verbunden. Aber Pauli zeichne ich mehr als die anderen, da er in jeder Geschichte im Vordergrund steht, und für mich ist er immer mein »Kleiner«.

In seinem neusten Abenteuer Pauli – Ein Garten für alle hilft Pauli einer älteren Kaninchendame, ihren verwilderten Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Gemeinsam schaffen sie eine Oase, in der alle Tiere des Waldes gemütlich zusammenkommen können. Brigitte, was hat dich zur neuen Geschichte inspiriert?

Brigitte: Eve und ich haben festgestellt, dass es kein Pauli-Frühlingsbuch gibt, obwohl das so schön zu illustrieren wäre. Nach einer Lesung im Gemeinschaftsgarten meiner Heimatstadt, in dem jede:r Kräuter, Beeren und Blumen pflücken darf, habe ich dann beschlossen, diese Geschichte zu schreiben.

Was können wir von Pauli lernen?

Eve: Pauli ist verspielt, hat aber immer ein offenes Ohr und passende Ideen. Mit ihm lernt man, dass Großzügigkeit, Wohlwollen und Einfallsreichtum im Leben willkommen sind.

Was sind eure liebsten Pauli-Erinnerungen?

Eve: Da gibt es so viele! Einmal hat Brigitte mir einige Ideen für mögliche nächste Geschichten erzählt. Eine davon war so schön und so traurig und so voller Gefühle, dass wir beide in Tränen ausbrachen…  Das werde ich nie vergessen! 

Brigitte: Nach beinahe 30 Pauli-Jahren gibt es tausende wunderschöne, witzige, berührende und bereichernde Erinnerungen. Ich kann keine einzelne herausgreifen, sondern bin einfach dankbar und glücklich, dass ich seither immer wieder mit der großartigen Eve arbeiten darf. Sie kann die bunten Bilder in meinem Kopf »sehen« und wiedergeben, obwohl ich bloß simple Worte hingeschrieben habe.

Danke für das Gespräch!

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